In der Nacht vom 24. auf den 25. April 2017 wurden friedliche Aktivist_innen von Zirkusmitarbeiter_innen aufgrund ihrer Filmdokumentation über den Transport sogenannter Zirkustiere angegriffen.
Hier die Pressemitteilung zu dem Vorfall:
Circus Voyage Mitarbeiter_innen attackieren friedliche Aktivisten
während einer Filmdokumentation
Berlin, 26. April 2017
In der Nacht zum Dienstag gegen 1 Uhr, 25. April 2017 kam es zu einem gewalttätigen Übergriff auf Aktivisten auf der Autobahn A13 Dresden in Richtung Berlin. Während einer Filmdokumentation, die den Transport sog. Zirkustiere aufzeigen soll, kam es zu einem folgenschweren Übergriff, bei dem ein Tierbefreiungsaktivist verletzt wurde. LKW´s des Circus Voyage kesselten den PKW der Aktivisten ein, blockierten die A13 Fahrbahn und zwangen das Auto zum Anhalten. Mit Gegenständen bewaffnet schlugen sie ohne Vorwarnung auf das Auto ein, rissen die Beifahrertür auf und verletzten einen Aktivisten mit den Schlägen. Sie ergriffen ein Kameraobjektiv, welches sich im Fußraum befand und zerstörten dies. Durch schnelles Reagieren der Aktivisten wurde die Tür wieder zugezogen und die Polizei benachrichtigt. Der an der Hand verletzte Aktivist kam in die Notaufnahme, wo aufgrund der Schwellung eine genauere Diagnose nicht gestellt werden konnte. Er wurde zur weiteren Behandlung an einen Chirurgen verwiesen.
„Wir sind schockiert über den brutalen Angriff der Zirkusmitarbeiter_innen, der mitten auf der Autobahn erfolgte“, äußerte sich ein betroffener Aktivist zum Vorfall. Über das weitere rechtliche Vorgehen wird sich derzeit mit Anwälten beraten. Das Filmmaterial konnte gesichert werden und wird derzeit gesichtet. Der Verein die tierbefreier e.V. steht mit dem verletzten Aktivisten im engen Kontakt und unterstützt ihn mit seinem Rechtshilfeangebot.
Der Circus Voyage befand sich mit über 80 Tieren auf dem Weg von Dresden nach Berlin zum nächsten Gastauftritt. Ab dem 28. April 2017 gastiert der Zirkus auf dem zentralen Festplatz in Berlin. Immer wieder kommt es seitens Zirkusmitarbeiter_innen zu Übergriffen auf Tierrechtsaktivist_innen. Mit solchen Angriffen, sollen Tierrechts/Tierbefreiungsaktivist_innen eingeschüchtert und mundtot gemacht werden. „Wir werden nicht akzeptieren, dass Verantwortliche von Zirkussen Menschen angreifen oder Tiere ausbeuten. Wir nehmen diese beispiellose Gewalt nicht hin, denn jede_r hat das Recht gegen Missstände zu protestieren, zu dokumentieren und diese öffentlich zu thematisieren“, argumentiert Melanie Schneider vom Verein die tierbefreier e.V.
Hintergrund:
Für Tiere bedeutet ein Leben im Zirkus ein Leben in Gefangenschaft, ein Leben in engen Käfigen, Ketten und Transportern. Ein Leben lang eingesperrt, ohne die Möglichkeit ihren angeborenen Fähigkeiten nachzugehen. Tiere im Zirkus sind der ständigen Lautstärke des Zirkusorchesters und des Publikums ausgesetzt. Sie haben keinerlei Möglichkeiten sich dagegen wehren, verstecken oder flüchten zu können. Lebewesen werden zu sog. Zirkustieren, weil ihnen Bezeichnung und Funktion von Menschen aufgedrückt werden. Diese sind veränderbar und keine Tatsachen. Gewohnheit und Tradition können das lebenslange Einsperren und Ausbeuten nicht rechtfertigen. Der Verein die tierbefreier e.V. und seine Ortsgruppen engagieren sich bereits seit 1985 für die gesellschaftliche Befreiung von Tieren und kämpfen gegen jede Form von Tierausbeutung und Tiernutzung. Die tierbefreier e.V. unterstützt Tierrechtlerinnen und Tierrechtler, die im Kampf gegen Tierausbeutung mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind und leistet juristischen und finanziellen Beistand.
Am Sonntag, den 21.Mai 2017 um 14:00, wollen wir dem Zirkus „Circus Voyage“ einen Besuch auf dem Zentralen Festplatz (Kurt-Schumacher-Damm 207) abstatten und auf sein menschen- und tierverachtendes Verhalten aufmerksam machen. Wir möchten uns mit unserer Kundgebung mit den betroffenen Aktivist_innen solidarisch zeigen, denn auch wir sind schockiert über diesen brutalen Angriff.
Wenn die Hemmschwelle zu solchen Gewaltanwendungen Menschen gegenüber für die Mitarbeiter_innen des Zirkus so niedrig ist, wie verhalten sie sich erst „ihren“ Tieren, gegenüber wenn diese nicht tun, was ihnen abverlangt wird?
Wir wollen die unterdrückenden Missstände, welchen die Tiere täglich ausgesetzt sind, nicht weiter hinnehmen und unseren Unmut darüber äußern können ohne Gewalt und Repression erfahren zu müssen!