Besetzung Teplingen

Vom 26. bis 27. Juni wurde ein Feld in Teplingen von rund 30 Aktivist_innen besetzt, um den Bau eines Maststalls für rund 40 000 Tiere zu verhindern. Der Maststall soll ein Zulieferbetrieb für Europas größte Schlachtfabrik in Wietze bei Celle werden. Die Besetzung wurde Montag Abend gewaltsam von etwa 60 Landwirten geräumt. Nachdem die Landwirte Traktoren, Knüppel und Reizgas gegen die friedlichen Besetzer_innen eingesetzt hatten, hatte es mehrere Verletzte gegeben:

Pressemitteilung der Besetzer_innen
28.6.2011, Teplingen

Am Abend des 27.6. kam es zu einem massiven Angriff auf die Besetzung des Mastanlagenbauplatzes. Zunächst fuhren mehrere Bauern mit Treckern aus dem Umfeld des Bauherrn auf das besetzte Feld und kreisten um die Holzdreibeine (Tripods). Dabei wurde keine Rücksicht auf die unbewaffneten Aktivist_innen genommen; Menschen, die sich zwischen die Trecker und die Tripods stelten, wurden teilweise umgefahren und mit einer atemwegsreizenden Flüssigkeit besprüht. „Wahrscheinlich war es Buttersäure“, vermutet Max Bührig, einer der Aktivist_innen. In den Minuten darauf strömten immer mehr Angreifer_innen aus Autos und Anhängern, bedrohten die Aktivist_innen mit Holzlatten und Schlagstöcken und drängten sie vom Feld. Viele der Besetzer_innen wurden auch mit einer weiteren Säure aus Feuerlöschern besprüht, die schmerzhafte Hautreizungen auslösten. Währenddessen wurden die Zelte von den Traktoren überollt, ohne vorher zu kontrollieren ob sich noch Menschen darin befanden. Außerdem werden zwei Holzdreibeine umgefahren. „Auf dem einen saß kurz vorher noch ein Aktivist, der sich in letzter Minute abzuseilen versuchte. In drei Metern Höhe wurde ihm jedoch das Kletterseil gekappt. Es hätten Menschen dabei
sterben können!“, so Bührig weiter.

Die von den Aktivist_innen herbeigerufene Polizei kam erst mit massiver Verspätung und begrüßte die Bauern und Bäuer_innen mit Handschlag. Auf die Kritik eines Aktivisten, es hätte auf Grund der Verspätung Tote geben können, antwortete ein Beamter lapidar: „Na und?“ Bald darauf fing die Polizei an, sich einzelne Aktivist_innen herauszugreifen, sie zu schubsen und durchs anliegende Feld zu jagen. Einige Personalien wurden ohne Rechtfertigung aufgenommen. Ein Mensch wurde ohne Bennenung von Gründen in Gewahrsam genommen, kam jedoch noch am selben Abend wieder frei.

Währenddessen wuchs sowohl die Zahl der Mastgegner_innen als auch der Mastbefürworter_innen stark an. Zum Teil bejubelten ganze Familien aus dem Umfeld des Bauherrn die vollständige Demolierung des Camps, die von bis zu 40 Menschen gleichzeitig betrieben wurde. Die weiterhin dazu stoßenden Mastgegner_innen zeigten sich fassungslos. „Ich bin zu tiefst schockiert, wie jemand so wenig Skrupel haben kann Menschen zu verletzen und ihr Leben aufs Spiel zu setzen!“, empört sich Maria, eine Aktivistin. „Trotzdem wird der Widerstand auf verschiedenen Ebenen definitiv weitergehen.“, ergänzt ihr Mitstreiter Paul.

Wir lassen uns von solchen Angriffen nicht unterkriegen. Der Protest gegen diese Mastanlage und gegen jedliche Form der Tierausbeutung wird weitergehen. Zeigt euch solidarisch mit den Besetzer_innen aus Teplingen. Organisiert Soliaktionen bei euch vor Ort, schreibt Solidaritätserklärungen, informiert die Öffentlichkeit. Seit kreativ, laut und widerständig.
Erreichen könnt ihr die Besetzer_innen jederzeit unter:
stop-teplingen.blogsport.de
015255139052
Aktuelle Infos gibt es auf: stopteplingen.blogsport.de

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