Milch

Milch

Eine Kuh gibt nicht automatisch Milch: Sie bildet einzig nach einer Schwangerschaft Milch für ihr Kalb. Das Kalb wird der Mutter unmittelbar nach der Geburt oder aber in den ersten Lebenstagen fortgerissen. Es konnte beobachtet werden, dass Mütter oft tagelang schreien, nachdem ihnen das Kalb weggenommen wurde.

Mit ca. 2 Jahren fängt für eine “Milchkuh“, die ihr Leben zumeist eng angekettet in einer Halle mit Spaltboden verbringen muss, ein Zyklus von Schwangerschaft, Geburt und Laktation (Milchbildung) an. Da die Milchbildung nur in einem begrenzten Zeitraum nach der Geburt des Kalbes auftritt, wird die Kuh praktisch permanent mittels künstlicher Besamung schwanger gehalten. Für sechs bis sieben Monate im Jahr wird sie gemolken, während sie noch schwanger ist.

Kühe werden zwei – bis dreimal täglich mit einer mechanischen Pumpe (leer)gemolken. Da solche Pumpen bei allen Kühen mit der gleichen Saugkraft arbeiten, kommt es häufiger zu schmerzhaften Entzündungen, da einige Tiere leichter Milch “geben“, als andere. Um die extrem hohen Milcherträge zu erzielen, 6.000 bis 10.000 Liter pro Jahr, das ist zehnmal so viel wie ein Kalb benötigt das von seiner Mutter gestillt wird, verfüttert die Milchindustrie hochkonzentriertes, mit Antibiotika versetztes Proteinfutter statt Gras. Die viel zu hohe Milchbildung ist eine enorme gesundheitliche Belastung für die Kuh. Sobald ihre Milchbildung als zu gering angesehen oder sie durch Krankheit bedingt unfruchtbar wird, holt die Milchindustrie auch noch das letzte, was ihr geblieben ist, aus ihr heraus; ihr Leben! Die Kuh, die ohne die Milchwirtschaft ca.20 Jahre alt geworden wäre, wird zumeist im Alter von 5 – 6 Jahren zum Schlachthof gebracht.

Weibliche Kälber werden aufgezogen, um ebenfalls mit 18 – 24 Monaten den Kreislauf fortwährender Schwangerschaften zu durchleben. Die für die “Rindermast“ bestimmten Kälber werden nach ca. elf Monaten geschlachtet. Für die anderen Tiere bleibt nur noch der Weg in die “Kälbermast“. Um große Mengen von “zartem, weißen, Kalbfleisch“ zu erhalten, werden die Tiere bei nahezu permanenter Dunkelheit isoliert in enge kahle Holzverschläge, sog. Mastboxen, die kaum Bewegungen zulassen, gesperrt. Sie bekommen einen Brei verabreicht, der kein Eisen und keine Ballaststoffe enthält, damit ihr Fleisch weiß bleibt, wenn sie nach 4 – 6 Monaten geschlachtet werden.

Der Verzehr von Milch und Milchprodukten bedeutet zwar nicht unmittelbar den Tod eines Tieres, aber der Blick hinter die Kulissen der Milchwirtschaft zeigt auf, dass Milch- und Fleischindustrie untrennbar miteinander verknüpft sind. Die ständig wachsende Zahl von Menschen, die sich vegan (rein pflanzlich) ernähren, zeigt, dass Kuhmilch kein notwendiger Bestanteil einer ausgewogenen Ernährung ist (dies gilt auch für Schafs- und Ziegenmilch).