2009: Protestwoche gegen Zoos in Berlin

Mit einer Kundgebung am 07. Juni wurde eine Protestwoche gegen Zoos in Berlin eröffnet. Etwa 15 Aktivist_innen demonstrierten vor den Toren des Zoologischen Gartens in der Berliner Innenstadt. Die Berliner-Tierbefreiungs-Aktion (BerTA) hatte zu Protesten unter dem Motto „Artgerecht ist nur die Freiheit“ aufgerufen. Im Laufe der Woche sind weitere Aktionen geplant. An dieser Stelle ein Aktionsbericht zur Kundgebung und Hintergrundinformationen.

Auftaktkundgebung zur Aktionswoche gegen Zoos in Berlin

Am Sonntag den 7. Juni 2009 begann die Aktionswoche gegen Zoos in Berlin mit einer mehrstündigen Kundgebung vor dem Zoologischen Garten am Eingang Hardenbergplatz. Zu dieser Aktionswoche vom 07.06.-14.06.2009 rief die Berliner-Tierbefreiungs-Aktion (BerTA) auf. An der Auftaktkundgebung beteiligten sich ca. 15 AktivistInnen mit zwei Transparenten und verteilten Informationsblätter an Menschen, die den Zoo besuchen wollten. Mit Transparenten wie ‚Haftanstalten sind keine Arche Noah‘ und ‚Nur Freiheit ist Artgerecht‘ und Informationsblättern haben die Aktivist_innen die Zoo BesucherInnen darauf aufmerksam gemacht, dass der Zoo auf Ausbeutung, Unterdrückung und Unterwerfung nicht-menschlicher Individuen aufbaut. Die Direktion des Zoologischen Gartens war über die Kundgebung offensichtlich nicht sehr erfreut. Mehrfach wurden Polizeibeamte angefordert, um die Kundgerbung zu beenden, was aber nicht gelang. Weiterhin wurde von einem Mitarbeiter des Zoo versucht Aktivist_innen einzuschüchtern und das Verteilen von Informationsmaterial zu behindern. Die Kundgebung wurde jedoch wie geplant erfolgreich durchgeführt.

Artgerecht ist nur die Freiheit

Stahlgitter, Beton und Kacheln bilden die trostlose Umgebung der zur Bewegungslosigkeit verdammten Tiere im Zoo. Die Folgen dieser Form der Tierausbeutung sind verhaltensgestörte und in den Wahnsinn getriebene Geschöpfe: Frustration, Apathie, Stress und Lethargie machen sich unter den Tieren breit. In ihren engen Gefängnissen entwickeln die Tiere stereotype Verhaltensmuster. Sie schaukeln rhythmisch hin und her oder laufen tagein, tagaus die gleiche Strecke in ihrem Käfig ab. In der Europäischen Union gibt es mindestens 1000 Zoos und Tierparks mit einer Million Tiere. In Deutschland sind es allein 300. Bevor die Tiere eingeknastet werden können, müssen sie an ihren „Hauptfeind“, den Menschen, gewöhnt werden. Mit körperlicher und psychischer Gewalt wird der Wille der Tiere gebrochen, bevor sie an die Zoos geliefert werden. Eine Legitimation der Haltung von Tieren in Zoos kann es nicht geben. Die Bezeichnung der Gefangenschaft von tierlichen Individuen als „artgerecht“ mutet angesichts der tatsächlichen Lebensbedingungen der Tiere als Zynismus an.

Proteste für die Befreiung der Tiere

Die Proteste fordern daher die Befreiung der Tiere, nicht nur aus den Käfigen und Knästen der Zoos, sondern auch aus der ihnen zugewiesenen Stellung in der Gesellschaft als verwertbare Ressourcen und Objekte menschlicher Interessen. Es gil daher nicht für größere Käfige, sondern für die Abschaffung von Zoos in ihrer gegenwärtigen Form einzutreten. Weitere Kundgebungen und Aktionen im Rahmen der Protestwoche folgen am Samstag 13. Juni 2009 von der Tierrechtsorganisation und am Sonntag, dem 14. Juni, findet die Abschlusskundgebung ab 10:30 Uhr am Eingang Hardenbergplatz des Berliner Zoos statt.

Weitere Informationen:

„Tierausbeutung ist angreifbar“
Homepage der Berliner-Tierbefreiungs-Aktion (BerTA)

„Artgerecht ist nur die Freiheit“
Aufruf zur Aktionswoche gegen Zoos