Abriss der geschichtlichen Entwicklung der Jagd von früher bis heute

Abriss der geschichtlichen Entwicklung der Jagd von früher bis heute

Die Häufigkeit der Verbreitung der Jagd in ferner Vergangenheit ist erst einmal unter klimatischen Gesichtspunkten zu betrachten. In nördlichen Bereichen stellte sie wohl eine Notwendigkeit zum Überleben dar. In wärmeren Regionen spielte sie hingegen eher eine untergeordnete Rolle. Über 80% der Nahrung wurde durch das Sammeln von Wildfrüchten und Wurzeln von überwiegend Frauen und Kindern bewerkstelligt. Jagd, eine brutale „ Nebensache“, die zum größten Teil nicht der Ernährung, sondern wohl eher der Darstellung „ männlicher“ Macht diente. Aber meist war die Jagd für die damaligen Menschen einfach unrentabel und wurde deshalb schon nicht häufig ausgeübt. Auch bestand damals noch etwas wie Ehrfurcht, Respekt und sogar Verehrung für die Tiere. Alte Felszeichnungen zeugen heute noch davon.

Mit Beginn des Ackerbaus und der Viehzucht verschwand die Nahrungsbeschaffung durch das Sammeln von Wildfrüchten und Wurzeln und das Jagen. Es vollzog sich eine Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Die Wildtierbestände wurden nicht nur unwichtig, sondern sogar schädlich für die Menschen. Mit Schädigungen an Feldkulturen und Herdentieren zogen sie den Zorn der so genannten Bauern auf sich.. Somit war die zuvor noch vorhandene Wertschätzung in Feindseligkeit übergeschlagen. Auch hatte sich das Machtpotential zu Gunsten des Menschen verschoben. Der Mensch war in der Lage durch das Entwickeln von Waffen sich einen Vorteil zu verschaffen. Dieses Machtgefühl der Überlegenheit gefüllt mit Hass und Verachtung zielte ungezügelt nach der Ausrottung von Wildtieren. Bei vielen Tierarten ist das auch gelungen.

Im Mittelalter war dann aus der Verachtung der Wildtiere eine Jagdform entstanden, die nur noch dem Vergnügen und geselligen Zeitvertreib der Adligen diente. Diese glorifizierten in unserer Region besonders die Jagd auf den Hirsch. Auf ihn, aber auch andere größere Tiere, veranstaltete man fröhliche Hetzjagden, hoch zu Roß und von Hunde-Meuten unterstützt.

Nach der Revolution im Jahre 1848 wurde das den Fürsten und anderen Adligen vorbehaltene Jagdrecht auf die Grundstückseigentümer übertragen. Diesen fehlte oft die Zeit und so waren oft Feldschützen damit beschäftigt, die Wildschäden in Grenzen zu halten.

Im Jahr 1934 wurde dann durch die Nationalsozialisten mit der Schaffung des Reichsjagdgesetzes das Jagdausübungsrecht neu geregelt. Sie schränkten die jagdlichen Freiheiten der Gründstückseigentümer ein und machten die Jagd mit diesem Gesetz wieder bestimmten Personenkreisen ganz gezielt zur Lustbefriedigung nutzbar. Um dabei ein Ausrotten der Wildtiere zu verhindern hatte man noch das Reviersystem eingeführt und den Jägern die moralische Verpflichtung zur Hege auferlegt.

Das Reichsjagdgesetz wurde in wesentlichen Bestandteilen 1953 als Bundesjagdgesetz übernommen.

Durch das Bundesjagdgesetz begünstigt, wird bei uns inzwischen auf fast allen kommunalen und privaten Naturflächen die Jagd überwiegend von Privatpersonen ausgeübt, welche diese als Hobby betreiben. Diese Menschen müssen nicht töten, sondern wollen jagen und töten. Sie sind nicht nur bereit dafür viel Zeit zu investieren, sondern auch noch viel Geld zu bezahlen. Und das nur, damit sie ihrem Hobby-Mord ganz legal in ihrer Freizeit betreiben können.

Im Jahre 1977 wurde eine Änderung des Bundesjagdgesetzes vorgenommen, welche die bereits betriebene jagdliche Abwegigkeit nur noch mehr begünstigte. Es wurde die bisher freiwillige, aber schon allzu üppig betriebene und die Wildbestände und damit die Wildschäden steigernde Hege nun auch noch gesetzlich zur Pflicht gemacht. Diese gesetzlich abgesegnete Hege dient nur dazu noch mehr Tiere bejagen zu können. Offensichtlich bezweckt dieser gesetzliche Unsinn nichts anderes, als nur noch die rechtliche Absicherung zu sinnlosem Tiermord und der auch daraus entstehenden ökologischen Folgen. Aber das Jagdgesetz wurde doch einst von den Nazis in erster Linie zur Begünstigung der Lust-Jagd geschaffen und genau den Zweck erfüllt dieses Gesetz, mit einer Menge solcherart unvernünftiger und unzeitgemäßer Regelungen, heute noch mehr als früher.

Fakten und Hintergründe zur Jagd

Durch die Jagd in Deutschland kommen jedes Jahr etwa 5 Millionen Wildtiere durch jägerische Flinten und Fallen zu Tode. Etwa 300.000 Jäger treiben ihr Unwesen in Wald und Flur.

Deutschland ist das Land mit der größten Hochsitzdichte und entspricht mit seinen 96 jagdbaren Tierarten nicht einmal den internationalen Standards des Naturschutzes. Zahlreiche in Deutschland immer noch jagdbare Arten (Feldhase, Baummarder, Waldschnepfe, Rebhuhn) stehen bundes- oder landesweit auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Jagd ist nicht der einzige Gefährdungsgrund, allerdings trägt der Abschuss eh schon bedrohter Tierarten bestimmt nicht zu deren Erhalt bei. Die Schäden durch die Jagd sind durch die Entwicklung der Waffentechnologie enorm: Seit dem 17. Jahrhundert ist die Jagd und die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen durch den Menschen für 57% der ausgerotteten Vögel- und für 62% der ausgerotteten Säugetierarten verantwortlich.

Jagd ist Teil eines Weltbildes, das auf Hierarchien beruht, auf Herrschaft über Tiere, Menschen und die Natur.“ Grenzenlos Natur zu beherrschen, den Kosmos in ein unendliches Jagdgebiet zu verwandeln, war der Wunschtraum der Jahrtausende. Darauf war die Idee des Menschen in der Männergesellschaft abgestimmt. Das war der Sinn der Vernunft mit der er sich brüstete. Die Reduktion auf Naturhaftigkeit, Körper, Instinkt sowie die Unterstellung eines Mangels an Vernunft und Individualität ermöglicht im Falle der Tiere deren Versachlichung und die totale Herrschaft über Körper und Psyche. Auch Frauen wird in einer patriarchalen Gesellschaftsordnung eine rangniedere Stellung gegenüber dem Mann an dem alles gemessen wird zugewiesen. Der Vorstellungsprozess des Weiblichen umfasst, was für das Selbstbild des Mannes unvereinbar ist, d.h. geistige und physische Schwäche, Passivität, Hilflosigkeit, Weichheit, Naturnähe, Sentimentalität, Mitleid…, aber auch Leichtfertigkeit, Zügellosigkeit, Triebhaftigkeit. Ebenso wie Tiere als das Andere konstruiert werden, wird die Frau als das anderer des Mannes gedacht das sozialer Kontrolle des Vernunftgeist des Mannes bedarf. Die Stellung von Tieren und Frauen werden durch die festgelegt, die davon profitieren um so Ihre Vormachstellung abzusichern. Im unendlichen Jagdgebiet des Mannes treten Frauen und Tiere auch ganz konkret als Beute und Opfer auf. Die Verbindung zwischen Frauen und gejagten Tierkörpern zeigt einige Parallelen. Auch zeigt sich in der Sprache der Jäger deutlich auch eine klare Frauenfeindlichkeit. So z.B. das Wort Luder mit dem ein getötetes weibliches Tier bezeichnet wird , oder Schnalle was als Geschlechtsteil eines weiblichen „ Raubwildes“ bezeichnet wird und das herausgeschnitten wird um als Köder benutzt zu werden. Fortführend finden sich so abwertende Begriffe gegenüber Frauen wie Mieze oder Häschen. So soll die unterlegende Rolle der Tiere auch auf Frauen projiziert werden und diese eben so beherrscht werden. Während Männer verbal im aktiv-aneigenden Sinne, nämlich als Jäger und Töter in Verbindung gebracht werden, werden Frauen passivleidend zum konsumierbaren Objekt gewordenen getöteten Tieres identifiziert. Genau wie Tiere sollen Frauen verfügbar, als eine natürlich Ressource der Männer verstanden werden. Hier gibt es ganz klar inhaltliche Übergänge und Wechselwirkungen zwischen Tierkonstrukt und Frauenbild das auf Ausbeutungs- und Unterdrückungsmuster hinweist.

Die überwiegend reichen zu 95% männlichen Jäger machen Jagdreisen im Stil deutscher Kolonialherren und beziehen sich auf zum größten Teil auf Jagdtraditionen aus der Nazi-Zeit.

Das heutige Bundesjagdgesetz ist in wesentlichen Bestandteilen aus dem Reichsjagdgesetz von Herman Göring entstanden. Der vom Reichsjägermeister eingeführte Kult um die Trophäen (dt. Siegeszeichen) wird noch immer auf so genannten Trophäenschauen bewertet und prämiert.

Unter einem Vorwand von Scheinargumenten versuchen die Jäger ihr Morden ökologisch zu rechtfertigen. Es gibt keine ökologischen Argumente für die Jagd. Die eigentlichen Grundlagen der Handlungsweisen der Jäger sind das Jagdvergnügen (Die Lust am Töten), die Trophäenausbeute sowie die wirtschaftliche Nutzung eines künstlich hochgehaltenen Tierbestandes.

Zu den selbstgestellten Aufgaben der Jäger gehört die Begrenzung einer zu hocherachteten Populationsgröße von Tieren. Dabei werden ökologische Gesetzmäßigkeiten ignoriert. Man nimmt keine Rücksicht auf die von Jahr zu schwankenden äußeren Bedingungen wie z. B. die Tragfähigkeit des Lebensraumes, Temperatur und Klimaschwankungen, Nahrungsangebot etc.

Die Bestandszahlen von Tierpopulationen passen sich an die ständig wechselnden Lebensbedingungen an.

Einen entscheidenden Einfluss auf die Bestandsentwicklung haben 3 Faktoren:

1. Die Geburtenrate

2. Die Sterberate

3. Das Ausmaß von Wanderungen

Diese 3 Faktoren können jeder für sich allein zu bestimmenden Regulativen für die Größe einer Population werden, aber zusätzlich beeinflussen diese 3 Faktoren sich gegenseitig.

So löst eine höhere Sterberate z.B. durch Abschüsse bei vielen Arten eine Steigerung der Geburtenrate aus. Werden mehr Tiere geboren und/oder sterben mehr Tiere, kann dies die (Ab)-Wanderung von Teilen der Population vermindern. Gesteigerte Abwanderung kann die Geburtenrate erhöhen, verminderte Abwanderungen die Sterberate steigern. Diese Faktoren beeinflussen sich wechselseitig und werden somit zu wichtigen Regulativen von Tierbeständen. Es werden aber nicht nur Größe sondern auch die Zusammensetzung einer Population beeinflusst. Dies kann sekundär nun wieder auf die Bestandsgröße wirken.

Jäger als Ersatz für ausgestorbene Raubtiere

Die Logik der Jäger sieht nun so aus, dass ein zuviel an Tieren da durch zustande kommt, dass zu wenig Individuen sterben und das sie nun eingreifen müssen. Biologische Regulationsmechanismen werden dabei ignoriert. Das ist der primitive Versuch einer ökologischen, dabei grundfalschen Rechtfertigung des Jagens. Die Jäger behaupten nun dass eine zu geringe Absterberate einen großen Einfluss auf die Bestandsdichte hat, und das diese hauptsächlich durch Fressfeinde bewirkt werden kann. Die Jäger müssten nun als Ersatz für ausgestorbene Raubtiere dienen und ihre Aufgabe der Regulation erfüllen. Doch der Tod durch so genannte Fressfeinde spielt nach den Untersuchungsergebnissen zahlreicher Wissenschaftler an Tieren der verschiedensten Klassen nur eine untergeordnete Rolle. Beutegreifer sind nicht für sind nicht für die zahlenmäßige Kontrolle ihrer Beutetiere verantwortlich. Beutegreifer erbeuten bevorzugt alte, kranke und schwache Tiere bzw. fressen Aas und tragen so zu einem gesunden Wildbestand bei. Ein Jäger der auf große Entfernung schießt, kann nur in den seltensten Fällen beurteilen, ob ein Tier krank oder alt ist. Zudem erlegen sie wegen ihrer Gier nach Trophäen mit Vorliebe die besonders kapitalen männlichen Tiere, etwas was einem Beutegreifer kaum gelingen würde. Sie tragen so zu einer naturwidrigen Auslese bei. Ein Zitat aus der Jägerzeitung Wild und Hund 13/2001 unterstreicht noch einmal deren wahre Vorlieben: „Jagd bedeutet auch nicht nur Schwaches und Krankes zu erlegen sondern überzählige kerngesunde Tiere“

Die Haupttodesursachen von Wildtieren sind in erster Linie Verhungern, Verdursten, Krankheiten, Stress, Klimaveränderungen, Naturkatastrophen etc.

Mit dem Abschuss von bundesweit jährlich 700.0000 Mardern, Füchsen und Wieseln dezimieren Jäger zu dem noch vorhandene Beutegreifer mit der sich widersprechenden Begründung, sie würden ihnen die Beute wegnehmen. Wolf, Luchs und Braunbär wurden in Europa Größenteils durch die Jagd ausgerottet, der Adler ist stark dezimiert. Eigens dafür gezüchtete Tiere werden ausgewildert und zur Jagd freigegeben. Diese Tiere treten oft in heftige Konkurrenz mit natürlich vorhandenen Tieren weil sie dieselbe ökologische Nische beanspruchen. Z.B. werden im Herbst zu Jagdzwecken gezüchtete Fasane ausgesetzt, wo es sehr wahrscheinlich ist, dass es durch diese zu einer Verdrängung des natürlich vorkommenden Birkhuhns kommen kann.

In Frankreich werden jedes Jahr aus dem Ausland Tiere importiert und durch Jäger erlegt: 6.200.000 Fasane, 800.000 Stockenten, 500.000 Rot – und Rebhühner und 200.000 Feldhasen.

Jagd ist kein angewandter Tier oder Naturschutz

Jagd ist weder Tier noch Naturschutz. Jagd bedeutet eine Störung des natürlichen Gleichgewichts biologischer Ökosysteme. Sie kann zur Ausdünnung und Ausrottung von Tierarten führen. Jäger hegen allenfalls Tierarten die für sie als Beute interessant sind. Die Regulation der Wildtierbestände erfolgt nicht durch die Jagd. Tiere verfügen über einen inneren Mechanismus zur Regulation des Populationswachstums. Droht Übervölkerung wird die Geburtenrate gesenkt. Die Natur braucht keine Hobby-Jäger. Schon deshalb nicht, weil sie wegen ihrer Spaßjagd kein wirkliches Interesse an einer Reduzierung der Bestandsdichte ihrer Beutetiere zugunsten einer Artenvielfalt haben. Durch Wildfütterungen im Winter wird die Population in ihrem Bestand auf einem künstlich hochgehaltenen Niveau gehalten. Durch die Fütterung dieser Tiere in Notzeiten, wobei häufig dem Futter auch noch Medikamente gegen die verschiedensten Krankheiten zugemischt werden, fallen zum einen die natürlichen winterlichen Verluste weg, und zum anderen vermehren sich übersättigte Tiere stärker als weniger gut ernährte, so dass im Herbst eine übergroße Population dieser Tiere quasi produziert werden. Des Weiteren fördert man höchstmögliche Geburtenraten durch die Verschiebung des Geschlechtergleichgewichts zugunsten der weiblichen Tierbestände.

Unter Ihresgleichen nehmen Jäger auch kein Blatt vor den Mund und geben ihre wahren Gründe für ihr Morden preis. „ Jagd ist eben nicht in erster Linie Hegen, sondern Beutemachen, und Beute wollen wir doch machen. Es ist nicht verwerflich Freude zu empfinden, wenn es gelungen ist, ein Stück Wild zu erlegen. Nein, es darf durchaus Freude bereiten, wenn ein Stück Wild durch einen sauberen Schuss schmerzlos verendet…( Wild und Hund 13/2001)

Im Schweizer Kanton und in italienischen Nationalparks wurde die Jagd verboten. Entgegen der Behauptungen von Jägern kam es zu keiner Überpopulation einer bestimmten Tierart die dann zu einer Gefährdung einer anderen Tierart führt. In fast allen Ländern der Welt ist in Naturschutzgebieten die Jagd verboten ohne dass dort das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen geraten ist.

Im Schweizer Kanton kam es nach dem Verbot der Jagd zur einer Erhöhung der überwinternden Wasservögel an den Ufern des Genfer Sees und der Rhone. Auch die Behauptung seitens der Jäger der Feldhase wäre ohne die Jagd von der Ausrottung durch Beutegreifer bedroht bewahrheitete sich nicht. Eher das Gegenteil war der Fall: Es kam zu einer gesunden, vermehrungsfähigen Hasenpopulation. Die Befürchtung der Landwirte dass durch das Jagdverbot mehr Schäden an Kulturen bringt, ist nicht eingetreten. Die Schadenszahlen sind vergleichbar mit anderen Städten in denen die Jagd erlaubt ist.

Die Auswirkungen auf das Verhalten von Tieren durch die Jagd

Eine weitere Beobachtung in jagdfreien Gebieten ist, dass die Tiere im laufe der Zeit nicht mehr so scheu sind. Durch die Jagd wird der Lebensraum und Lebensrhythmus artuntypisch verlagert, das einige Tierarten bereits von Tagtierarten zu Nachttierarten geworden sind. Jägerei beeinflusst das Verhalten von Wildtieren nachhaltig und führt auf längere Sicht zu Verhaltensveränderungen. Allgemein folgt aus intensiver Bejagung von Tieren stets eine Umschichtung der sozialen Verhältnisse oder zumindest eine weitreichende Änderung des individuellen Verhaltens von Tieren, wie des der Jungenaufzucht. In jagdfreien Gebieten spielen z.B. Fuchseltern gerne ausgedehnt auch tagsüber mit Ihren Kindern. Bei Jagddruck ist die Beziehung der Füchsin zu den Welpen eher unterkühlt. Sie bleibt wachsam und achtet auf die Umgebung, Spielangebote von den Welpen werden abgewiesen. Es bleibt eher beim Nötigsten wie Füttern und putzen, denn die tödliche Gefahr mahnt zur Vorsicht. Ohne intensiven Jagddruck halten Fuchsrüden normalerweise intimen Kontakt zu einer Fähe, und die Fuchseltern ziehen ihren Nachwuchs gemeinsam groß.

Die Scheu der Tiere verursacht durch die Jagd

Es sind entgegen der Beteuerungen der keinesfalls die Jogger, Skilangläufer, Fotografen und Spaziergänger die für die übergroße Scheu der Tiere in den Wäldern und Feldern verantwortlich sind. Die extreme Menschenscheu vieler Tierarten ist keineswegs natürlich, sondern wird ihnen durch die ständige Bedrohung durch den jagenden Menschen aufoktroyiert. Fällt diese Bedrohung wieder weg, werden Tiere zunehmend zahmer.

Die Verursachung von Verbissschäden

Eine weitere Sache ist, dass durch die Jagd die Wildtiere in nicht mehr artgerechte Lebensräume wie den Wald gedrängt werden, und dort dann Naturschäden an der Vegetation entstehen. Erst einmal werden Tiere durch die Jagd unnötig aufgescheucht, was ihren Nahrungsbedarf und damit die Fraßschäden erhöht und zweitens sind die Verbissschäden in den meiste Fällen minimal und betragen meist deutlich weniger als 2% des Pflanzen bzw. des Holzertrages. Der Hauptgrund für die Schädigung des Waldes ist wohl eher bei der durch den Menschen verursachte Umweltverschmutzung zu suchen.

Die Hobby-Jagd hat Wildschäden in der Vergangenheit nicht verhindert sondern wenn überhaupt nur verlagert. Reduziert wurde der Großteil der Schäden hauptsächlich mittels Zaunbau. Ohne Jagd könnte der Zaunbau aus dem Bereich der Forstwirtschaft verschwinden, er wäre dann dafür im Bereich der Landwirtschaft in entsprechendem Umfangt erforderlich. Es müssten auch wieder natürliche Lebensräume geschaffen werden, wo Tiere genug Nahrung finden könnten. So könnte sich wieder ein natürliches Gleichgewicht entwickeln, die Artenvielfalt vergrößern und so Schäden in der Landwirtschaft im Rahmen gehalten werden.

Jäger sind an einer möglichst großen weit gefächerten Artenvielfalt nicht interessiert. Sie degradieren unsere Landschaften zu Trophäen und Aufzuchtstätten und richten ihr Augemerk ausschließlich auf für sie nutzbar jagdbare Arten. Sie schießen Hochwild um selbst mehr Niederwild töten zu können.

Der Fuchs, das Feindbild der Jäger

Beispielsweise wird gegen den Fuchs eine unheimliche Vernichtungsjagd betrieben. In Deutschland werden jedes Jahr über 600.000 Füchse erschossen, in Fallen gefangen oder anderweitig durch Jäger getötet. In England sind es – einschließlich der dort „traditionellen“ Fuchsjagd mit Pferden und Hundemeuten – gut 200.000.

Dabei wird der Fuchs als Niederwildschädling, Wilderer und Krankheitsüberträger, vor allem der Tollwut diffamiert. Die Ausbreitung der Tollwut konnte trotz massiver Fuchsvernichtungsaktionen durch Flinten, Fallen, Hunden und Giftgas nicht eingedämmt werden. Ihre Ausbreitung wurde durch die Jagd eher noch forciert. Werden Füchse nämlich nicht bejagt, so leben sie in stabilen Familienverhältnissen von bis zu zehn Tieren zusammen in den nur die älteste Füchsin Kinder zur Welt bringt. Greift man jedoch mir der Jagd ein so brechen diese stabilen Strukturen durch die ständige Umschichtung der sozialen Verhältnisse auf. Die Füchse haben kaum feste Reviere und kaum feste Paarbindungen. Jede läufige Fähe findet ihren eher zu fälligen Partner, der einmal erfolgreich, gleich weiterzieht um bei der nächsten sein Glück zu versuchen.

Bei starkem Jagddruck steigen auch die Vermehrungsraten, dadurch wächst der Gesamtanteil der Jungfüchse an der Gesamtpopulation. Da gerade die Jungfüchse jedoch im Herbst auf Wanderschaft gehen, um sich ein eigenes Revier zu suchen, sind sie es , die die Tollwut in neue Gebiete ein schleppen. Hinzu kommt, dass der durch die Jagd verursachte soziale Stress zu einer größeren Zahl aggressiver Auseinandersetzungen zwischen Füchsen führt und die Ansteckungsgefahr erhöht.

Als in Grafenau im Bayerischen Wald die Fuchsjagd ausgesetzt wurde, rotteten sich die tollwütigen Tiere binnen drei Jahren selbst aus und wurden von gesunden Eindringlingen ersetzt. Inzwischen begegnet man übrigens nicht nur der Tollwut, sondern auch dem Fuchsbandwurm mit Impf- bzw. Entwurmungsködern.

Ein weiteres Argument der Jäger für die Fuchsjagd ist die Beutekonkurrenz. Füchse sind die Größte verbliebenen Jagdkonkurrenten und reißen möglicherweise auch einmal einen Hasen , den der Jäger selbst gern getötet hätte. Auch wird von Jägerseite behauptet Beutegreifer würden Niederwildarten wie Hase, Reb- und Birkhuhn ausrotten. Die realen Gründe für den Bestandsrückgang sind vielmehr im anthropogenen Bereich zu suchen. Z.B. fallen jährlich etwa nur 5% der Hasen Beutegreifern zum Opfer, währen der Rest durch Landwirtschaft, Straßenverkehr, Krankheiten, Hunger durch stickstoffhaltigen Boden. Beim Rebhuhn führen Flurbereinigung, und die Anwendung von Spritzmitteln zum Rückgang. Jedoch bei beiden Tierarten spielt auch die Jagd für deren Bestandsrückgang eine nicht untergeordnete Rolle, weil Jäger bis zu 50% mehr Tiere töten, als der Bestand verkraften konnte.

Prädatoren, also Beutegreifer zu bejagen ist aus ökologischer Sicht einfach unsinnig. Beutegreifer halten ihre Beutetiere widerstandsfähig, indem sie stets zuerst schwache und kranke reißen und eliminieren auf diese Weise frühzeitig Seuchenherde. Füchse z. B. sind eifrige Aasvertilger und Mäusejäger und halten so Wald und Flur sauber.

Die Verbreitung der Schweinepest durch Jäger

Der menschliche Jäger fördert sogar das Auftreten von Seuchen. Die Verbreitung der Schweinepest ist nicht durch die hohe Bestandsdichte an Wildschweinen, sondern durch die Jäger selbst mitverursacht. Außerdem sind die hohen Bestandszahlen eine direkte Folge von den durchgeführten Maßnahmen zur aktiven Bestandsförderung von Jagd- und Forstwirtschaft. Dabei würden Nadelholzdickungen als Lebensräume für Wildschweine angelegt und die Tiere an so genannten Wildäckern und an speziellen Futterplätzen gezielt gefüttert. An diesen so genannten Luderplätzen werden Speisereste und Tierkadaver – darunter auch Schweineleichen ausgelegt. Das Füttern von Schweinekadavern ist ein bekannter Infizierungsweg der Schweinepest.

Jagd und Forst haben wirtschaftliche Interessen. Beide wirtschaften auf den gleichen Flächen. Die Holzwirtschaft kultiviert überwiegend unökologisch im Intensivbetrieb Holz auf so genannten „Holzäckern“. In eben diesen Forsten päppelt der Jäger das so genannte „ jagdbare Wild“ einmal zum Zwecke der eher untergeordneten Wildfleischproduktion in freier Landschaft, andererseits zum Zwecke der Lust am Töten.

Jäger und jagende Förster sind eben niemals Naturschützer.

Haustierjagd

Es ist wahrlich entlarvend, in welcher Form sich Jäger gegen „Mitjäger“ wenden- nicht nur gegen Füchse, Marder und Habichte, sondern ebenso gegen Hunde und Katzen. Ca. 400.000 Katzen und ca. 65.000 Hunde fallen deutschen Jägern jedes Jahr zum Opfer. Als Grund für diese Abschüsse gibt die Jägerschaft das angebliche Wildern an. Doch die wahren Gründe der Waidmänner sind der Wunsch nach höheren Abschusszahlen und die“ jagdliche Freude“ beim Abschießen von Haustieren.

Die gesetzlichen Richtlinien legen hingegen nahe, dass nur ein winziger Bruchteil der jährlich erschossenen Katzen und Hunden tatsächlich beim „Wildern“ ertappt wurde. Laut Gesetzestext dürfen Katzen erschossen werden, wenn sie sich ca.200 Meter vom nächsten bewohnten Haus entfernt haben. Doch das Streifgebiet gerade männlicher Katzen kann deutlich größer ausfallen. Dies legt nahe, dass die meisten von Jägern getöteten Katzen sich lediglich innerhalb ihres arttypischen Bewegungsradius aufhalten.

Hunde geraten in Gefahr, wenn sie sich nach dem Ermessen des betreffenden Jägers dem Einflussbereich ihres Besitzers entziehen. Auch gibt es zahlreiche Fälle, in denen Hunde unmittelbar vor den Augen ihrer Besitzer erschossen wurden, obwohl die Tötung innerhalb des Einflussbereichs des Besitzers laut Gesetz nicht zulässig ist. Die Jäger begründen dies damit, dass jedes Jahr mehrere Hundert Rehe von Hunden gerissen werden.

Jäger betreiben mit dem Verkauf von Fellen der erschossenen Katzen und Hunde ein lukratives Nebengeschäft. Auch werden tote Katzen als Köder zum Abschuss von Füchsen genutzt.

Fallenjagd

Katzen und Hunde, aber auch so genannte Raubtiere werden von den Jägern nicht nur mit Flinte verfolgt und getötet, sondern auch durch die Fallenjagd.

Gesetzlich sind nur noch Fanggeräte zugelassen, die entweder „sofort töten“ oder aber unversehrt fangen. Die Realität sieht jedoch anders aus.

Bei angeblich „unversehrt fangenden“ Kastenfallen gerät das gefangene Tier in jenem Moment, in dem die Falle sich mit lautem Krach schließt meist in Panik, bewegt sich heftig und verletzt sich infolgedessen oft schwer. So liegt das Tier blutend, von Schmerzen gepeinigt, nicht selten hungernd oder durstend für Stunden, oft Tage in einer winzigen Kiste und wartet auf einen unbarmherzigen Tod durch Jägerhand.

Fallen die angeblich „ sofort töten“, sind beileibe nicht besser. Hierbei wird das Tier, das den Köder annimmt, durch den Schlag eines Metallbügels auf Hals oder Brustkorb getötet – aber nur, wenn ein Tier der richtigen Größe den Köder aus der richtigen Position mit dem richtigen Körperteil berührt. Durch nichts kann verhindert, dass beispielsweise ein Marder in eine Fuchsfalle gerät oder andersherum. Das Resultat sind überaus grausame Verletzungen an allen erdenklichen Körperteilen. Rund 20.000 Füchse wurden von Totschlagfallen zu Krüppeln gemacht. Das sind 20% der insgesamt in Fallen gefangen Tieren.

Totschlagfallen fangen nicht „selektiv“ , d.h. es werden sehr oft Individuen geschützter Tierarten darin gefangen und getötet oder verstümmelt. Vom Storch über Seeadler bis hin zu Uhus fanden sich zahllose Fallenopfer unter geschützten Tieren.

Die Fallenjagd wird von der Jägerlobby nur propagiert, um durch Ausschalten jagdlicher Konkurrenten selbst eine größere Zahl von Tieren töten zu können.

Jäger behaupten sie würden nach Grundsätzen deutscher „Waidgerechtigkeit“ töten. Das bedeutet jedoch nicht das Jäger schmerzlos töten. Dadurch dass dieser Terminus Eingang in die Tierschutzgesetzgebung gefunden hat, ist praktisch alles legal, was unter diesen Begriff fällt. Die Definition dieses Begriffes ist Auslegungssache und wird von den Jägern unter sich ausgemacht. Jägern werden damit Verhaltensweisen gestattet, die unter dem Gesichtspunkt des Tierschutzgesetzes ein Verstoß gegen diesen darstellen würde.

Oft werden Tiere nur angeschossen. Die Nachsuche dauert, sofern sie überhaupt erfolgt, Stunden und Tage. Die Tiere schleppen sich oft lange Zeit mit schweren Verletzungen durch den Wald und sterben dort einen qualvollen Tod. Besonders Wildvögel werden zwar getroffen sterben aber nicht gleich, weil keine lebenswichtigen Organe getroffen worden sind und sterben dann erst später an ihren Verletzungen. Jede vierte Ente lebt mit einer Schussverletzung.

Jagdhundausbildung an lebenden Tieren

Um ihre domestizierten Hunde zu Jagdhunden auszubilden, haben sich Jäger besondere Übungsmethoden ausgedacht. Um das Apportieren im Wasser zu üben, werden lebende Enten benutzt. Der Hund soll lernen, halbtote oder tote, jagdbare oder versehentlich geschossene Vögel aus dem Wasser zu holen.

Damit die beim „Training“ nicht wegflattern werden sie flugunfähig gemacht. Der praktische Ablauf sieht so aus: Die Ente wird ins Wasser geworfen. Daraufhin ergeht der Befehl an den Hund, die Ente aus dem Wasser zu holen. Dies geschieht in der Regel mehrmals, bis die Ente entweder an den erlittenen Verletzungen oder durch Schock verendet oder schlicht ertränkt wird. Diese Ausbildung an der lebenden Ente ist durch derzeitiges Deutsches Recht legitimiert.

Ebenso werden Jagdhunde an Katzen zur Schärfe erzogen. Indem er der Katze, der keine Fluchtmöglichkeit gelassen wird, den Garaus macht, soll der Hund lernen ausgewachsenen Füchsen Paroli zu bieten.

Überdies werden Jagdhunde im Rahmen ihrer Ausbildung auf Füchse, manchmal auch Dachse gehetzt, die in künstlichen Bauen als so genannte „Schliefenfüchse“ gehalten werden.

Die Jagdhunde selbst sind solchen Foltermethoden wie das Benutzen von Stachelhalsbändern, Elektroschocks etc. seitens der Jäger ausgesetzt, um sie zum besonders gehorsamen Handlanger des mordslustigen Waidmannes zu machen.

Hubertusmessen

Einen anderen Partner, in anderer Weise haben die Jäger in den Kirchen. Diese veranstalten gemeinsam am Todestag des jägerischen Schutzpatrons St. Hubertus dem 3. November so genannte „ Hubertusmessen“ zusammen. Diesen geht in aller Regel zunächst einmal eine Treibjagd voraus, worauf vor dem Gotteshaus „Strecke gelegt“ wird, die Tiere also ausgelegt werden. Nachdem die Jagdopfer „verblasen“ worden sind, folgt meist noch eine Ansprache eines höheren Jagdfunktionärs und eine Predigt eines jagdfreundlichen Geistlichen. Dabei ist der Widersinn , dass dem leidenschaftlichen Jäger Hubertus nämlich auf der Jagd ein Hirsch begegnete, der in seinem Geweih ein strahlendes Kreuz trug, und er erkannte, dass auch wildlebende Tiere Geschöpfe Gottes sind, und entsagte von diesem Tag an jeder Form der Jagd. Die Botschaft einer Hubertusmesse müsste also – in Übereinstimmung mit dieser Legende – dazu auffordern, sich vom Töten von Tieren im Zuge der Jagdausübung abzuwenden. Die Kirche war in der Vergangenheit oft an Verbrechen beteiligt oder führte sie selbst aus. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass sie auch diesmal Tatsachen verdreht und das Morden an Tieren reglementiert.

Die Abschaffung der Jagd ist längst überfällig. Die Jagd neurotisiert die Tierwelt, schädigt ökologische Regelsysteme, begünstigt Verbissschäden und Wildseuchen. Darüber hinaus stempeln Jäger bestimmte Tierarten zu Sündenböcken für ausschließlich menschengemachter Probleme ab, nicht zuletzt, um von eigener Mitschuld am Artenrückgang abzulenken und um ihr Morden zu rechtfertigen. Dabei ginge es Tier und Natur ohne Jagd viel besser. In Holland sind mit dem Inkrafttreten des neuen Naturschutzgesetzes die allermeisten wildlebenden Tierarten wie Füchse, Hirsche, Rehe, Dachse, Marder und nahezu alle Vogelarten ganzjährig vor jagdlichen Nachstellungen geschützt. Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Im Schweizer Kanton wurde die Jagd schon 1975 verboten.

Die Jagd gehört abgeschafft!!!